Sonnenschutz für die Augen
02.09.2022Augenärzte Aarau
Wieso Sonnenschutz für die Augen?
Dass Sonnenstrahlen in zu hoher Dosis Hautschäden oder gar Hautkrebs verursachen können ist weithin bekannt. Ebenso die Tatsache, dass die UV-Strahlung und die damit verbundenen Mutationen beziehungsweise Schädigung der DNA in den Zellen zur frühzeitigen Alterung des Gewebes beiträgt. Doch diese schädigenden Prozesse beschränken sich bei Weitem nicht nur auf die Haut – was häufig nur wenig bekannt ist, ist die Tatsache, dass die UV-Strahlung (v.a. UVB-Strahlung) auch die Augen in erheblichem Ausmass schädigen oder sogar die Netzhaut innert weniger Sekunden punktuell und unwiderruflich zerstören kann. Letzteres geschieht, wenn man zu lange direkt in die Sonne blickt – zum Beispiel beim Bestaunen einer Sonnenfinsternis ohne Brille. Aufgrund dieser Gefahr hat der Körper eigene Schutzmechanismen (unter anderem im Rahmen von Reflexen) entwickelt, welche das Auge bestmöglich vor plötzlich starker Lichteinstrahlung schützen sollen (Lidschlussreflex, Pupillenverengung, etc.). Ausserdem sind Menschen mit einer dunklen Iris – das heisst zum Beispiel braunen Augen – tendenziell besser geschützt, weil die zusätzlichen Pigmente eine gewisse Barriere-Funktion aufzubauen vermögen. Es ist daher auch kein Zufall, dass gerade Menschen, die näher beim Äquator leben und daher in der Regel mehr Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind, dunklere Augen und eine dunklere Hautfarbe haben. Hellhäutige Menschen mit hellen Augen bedürfen daher einem noch höheren Schutz vor der Sonne.
Doch auch diese natürlichen Schutzmechanismen können nicht verhindern, dass bei starker Sonneneinstrahlung trotzdem noch Strahlen auf die Hornhaut (Cornea) und Netzhaut (Retina) auftreffen und diese auf die Dauer schädigen können.
Mögliche Komplikationen der Sonneneinstrahlung
Photokeratitis (Schneeblindheit): Diese Art der sonneninduzierten Problematik stellt im Grunde einen Sonnenbrand der Hornhaut (Cornea) dar. Und ebenso wie einem Haut-Sonnenbrand kommt es zu starken Schmerzen als Folge der zu langen Sonnenexposition. Mithilfe eines Salbenverbandes, Bettruhe und Abschirmung vor intensiven Lichtverhältnissen heilt der Sonnenbrand aber in der Regel innert zwei bis 3 Tagen wieder spontan von selbst ab.
Linsentrübung: Aufgrund der starken Strahlung kommt es zu einer Veränderung der Struktur der Eiweisse in der Augenlinse – ähnlich wie bei der Erhitzung des Eis in der Pfanne, kommt es zu einer Trübung (Denaturierung der Proteine). Es kommt zu einem Grauen Star (Katarakt). Für diese Augenerkrankung ist ein ambulanter, operativer Eingriff die einzig wirksame Therapie.
Makuladegeneration: Treffen die UV-Strahlen in hoher Intensität bis auf die Netzhaut (Retina) kann es auch dort zu bleibenden Schäden kommen. Diese führen im Extremfall bis zur Erblindung. Eine Makuladegeneration entsteht zwar altersbedingt, wird aber durch starke UV-Exposition ebenfalls stark beschleunigt.
Welche Möglichkeiten zum Schutz gibt es?
Die Verwendung der richtigen Sonnencreme mit ausreichendem Lichtschutzfaktor ist meist der beste Sonnenschutz für die Haut – bei den Augen hört er aber auf. Und eine Sonnencreme für die Augen scheint werde eine sehr praktikable noch angenehme Sache zu sein. Deswegen wird in Bezug auf den Sonnenschutz der Augen zu einem anderen, sehr effektiven Mittel gegriffen: Der Sonnenbrille. Diese stellt die beste Option zum Schutz der Augen vor der Sonne dar. Sonnenbrillen sind heute ein etabliertes Accessoire und kommen in allen Formen, Farben und Designs daher. Es gibt jedoch ein paar wichtige Punkte, die Sie beim Kauf der richtigen Sonnenbrille beachten sollten:
Prinzipiell gilt: Je dunkler die Gläser desto besser. Die dunkle Färbung hält die Strahlen durch Resorption bis zu fast 100% ab.
Die Farbe der Gläser (blau, grün, orange) sagt nichts über ihre Qualität aus.
Wichtige Angaben zur Qualität finden sich meist auf der Innenseite der Bügel. Besonders die UV-Bezeichnung ist dabei ausschlaggebend. Zum Beispiel bedeutet „UV 400“, dass die Gläser die UV-Strahlung bis zu einer Wellenlänge von 400 nm absorbieren.
Ausserdem gilt es zu beachten, dass die Augen von Babys und Kinder noch viel empfindlicher sind, als die von Erwachsenen. Der Schutz vor intensiver Sonneneinstrahlung ist daher umso wichtiger und gerade Babys sollten nie direkt der Sonne ausgesetzt werden. Im Zweifelsfall lassen Sie sich am besten durch Ihren Augenarzt oder Augenoptiker beim Kauf einer neuen Sonnenbrille beraten. Unsere Spezialisten der Augenärzte Zentrum Aarau helfen Ihnen dabei gerne weiter.