Grüner Star (Glaukom)
Grüner Star, grauer Star und so weiter – diese Augenkrankheiten sind in aller Munde und kommen tatsächlich auch relativ häufig vor. Doch worum handelt es sich dabei? In diesem Artikel soll das Augenmerk auf den grünen Star (Glaukom) gelegt werden und der Frage, wie dieser sowohl eine schleichend fortschreitende Erkrankung und gleichzeitig ein augenärztlicher Notfall sein kann.
Mit erfahrenen Spezialist:innen ist unser Team in der Augenarztpraxis Aarau Ihr perfekter Ansprechpartner für Augenprobleme jeder Art – unter anderem für ein Glaukom. Um Ihnen ein besseres Verständnis für die Untersuchung und eine allfällige Behandlung eines Glaukoms zu verschaffen, soll zunächst kurz erläutert werden, worum es sich bei einem grünen Star überhaupt handelt: Per Definition stellt ein Glaukom die teilweise oder komplette Abklemmung des Sehnervs – und damit der Verbindung des Auges mit dem Gehirn – dar. Diese Konstellation ist in vielerlei Hinsicht problematisch und muss unter Umständen – je nachdem, wie akut das Problem auftritt – umgehend behandelt werden.
Ursachen und Symptome
Ein Glaukom kann verschiedene Ursachen haben, der häufigste Auslöser ist ein erhöhter Augeninnendruck. Meist findet diese Erhöhung des Augendrucks schleichend über eine längere Zeit hinweg statt – in selteneren Fällen kann eine starke Erhöhung innert kürzester Zeit zu einem augenärztlichen Notfall führen (Glaukomanfall). Normalerweise besteht der Augendruck aus einem konstanten Gleichgewicht aus der Produktion von Kammerwasser im Ziliarkörper und dem Abfluss des Kammerwassers durch den Schlemm-Kanal im Augeninnenwinkel. Ist eines dieser Systeme defekt – zum Beispiel bei blockiertem Abfluss – kann dies zu einer Erhöhung des hydrostatischen Drucks führen. Und dieser erhöhte Druck führt in der Folge dazu, dass der Sehnerv – eine empfindliche Struktur der Sinnesorgane– zum Teil oder gar komplett abgeklemmt wird. Dabei wird nicht nur die Nervenverbindung zum Gehirn unterbrochen (und damit die Bildübertragung), sondern auch die dünnen Gefässe, die normalerweise den Sehnerv versorgen, können nicht mehr genügend Blut und Nährstoffe zum Nervengewebe transportieren. Hier muss rasch gehandelt werden, da der Sehnerv ansonsten irreversibel geschädigt wird – besonders im Falle eines Glaukomanfalls kann ein solcher Prozess sehr schnell voranschreiten. Oft tritt der Sehverlust dabei in Kombination mit Übelkeit (unter Umständen mit Erbrechen), Schmerzen und einem extrem harten Augapfel auf. Beim Auftreten dieser Symptome sollten sie so rasch wie möglich eine:n Augenärztin/Augenarzt aufsuchen.
Viel häufiger handelt es sich aber um einen langsamen Prozess, der sich über Monate oder manchmal gar Jahre erstrecken kann. Eine regelmässige Vorsorgeuntersuchung kann dank entsprechender Früherkennung zu einem wertvollen Zeitgewinn führen.
Diagnose und Therapie von einem Glaukom in Aarau
Zu den üblichen Untersuchung bei der Vorsorgeuntersuchung oder bei konkretem Verdacht auf einen grünen Star gehören unter anderem Folgende:
Durch die Spaltlampenuntersuchung kann eine allgemeine Beurteilung des Auges gemacht werden – insbesondere der vorderen Kammertiefe, welche einen ersten Hinweis auf ein Ungleichgewicht des Kammerwasser-Systems liefern kann.
Die Gonioskopie ist eine spezifische Methode zur Untersuchung des Abflusssystems im Augenwinkel. Dieses besteht aus einem verzweigten Trabekelwerk, welches mittels Goniometer dargestellt werden kann.
Natürlich darf an dieser Stelle auch eine Augeninnendruckmessung nicht zu kurz kommen. Dadurch wird der Augendruck sehr genau bestimmt. Das winzige Messköpfchen des Tonometers wird dabei ganz leicht gegen die vorgängig unempfindlich gemachte Hornhaut gedrückt – je nach Ausprägung der Delle kann im Anschluss der Augendruck berechnet werden. Bei Augendruckschwankungen oder bei Patient:innen mit einer gewissen Prädisposition für einen erhöhten oder erniedrigten Augendruck, können solche Messungen in regelmässigen Abständen durchgeführt werden, um eine adäquate Verlaufskontrolle und Überwachung sicherzustellen.
Die Perimetrie dient in erster Linie zur Bestimmung des Gesichtsfelds. Wie bereits erwähnt, kann die Abklemmung des Sehnervs im Rahmen eines Glaukoms zu einer unvollständigen Reizüberleitung an das Gehirn führen. Das bedeutet, dass es zu Einschränkungen des Gesichtsfeldes kommt. Diese sind – vor allem in der Anfangsphase – nicht immer bemerkbar, können mit diesem Test aber relativ einfach und unkompliziert festgestellt werden.
Da die häufigste Ursache für ein primäres Glaukom ein erhöhter Augendruck ist, ist das primäre Ziel in der Regel die Senkung des Augendrucks. Dies kann entweder durch eine entsprechende medikamentöse Therapie oder bei Bedarf oder starker Ausprägung durch einen kurzen chirurgischen Eingriff herbeigeführt werden. Im Falle einer Operation wird in den meisten Fällen das Abflusssystem erweitert, um allfälligen Blockaden entgegenzuwirken – diese Behandlung findet entweder klassisch als Trabekulektomie, beziehungsweise Goniotomie, oder mittels Lasertherapie statt. Bei einem sekundären Glaukom – also einem grünen Star, der durch eine andere Erkrankung ausgelöst wurde – steht vor allem die Behandlung der Grunderkrankung im Vordergrund.
Fazit
Aufgrund ihrer Häufigkeit nimmt die Augenerkrankung grüner Star – beziehungsweise Glaukom – einen wichtigen Platz im augenärztlichen Alltag ein. Während die langsamer verlaufende Variante der Erkrankung deutlich häufiger auftritt, ist ihr Gegenspieler – der akute Glaukomanfall – ein sehr unangenehmer und sehr rasch fortschreitender Prozess, der einer sofortigen Behandlung bedarf. Die Möglichkeiten zur Behandlung eines Glaukoms sind relativ vielfältig und wirken gut. Die Augenärztinnen/Augenärzte in Aarau beraten Sie zum Glaukom und vielen anderen augenärztlichen Themen jederzeit gerne ausführlicher. Melden Sie sich noch heute unverbindlich und vereinbaren Sie einen Termin. Unser Wissen und unsere Erfahrung – für einen besseren Durchblick Ihrerseits.
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